Was uns mit unserer geliebten Katze passiert ist, möchten wir jedem ersparen, der sein Tier einschläfern lassen muss. Denn diese Erfahrung ist grausam - für Mensch und erst recht Tier.
Deshalb erzählen wir kurz, was passiert ist.
Maunzi hatte einen aggressiven Krebs mit einer niederschmetternden Prognose. Ihr ging es auch immer schlechter. Die Kraft lies nach, sie hatte Probleme beim Fressen und Atmen. Deshalb wollten wir sie nicht leiden lassen und sie friedlich, in aller Ruhe und schmerzfrei gehen lassen. Dieser Schritt fiel uns nicht leicht.
Doch es kam anders.
Nachdem wir die Situation geschildert hatten, erklärte uns die Ärztin, dass Maunzi eine Spritze in den Bauch bekommen würde, dann einschläft und in längstens fünf Minuten ist alles vorbei. Eigentlich hätte ich hier schon stutzen müssen. Denn wenige Tage zuvor war ich mit einem Meerschweinchen in gleicher Mission dort. Da wurde mir gesagt, dass diese Spritze in den Bauch das Tierchen nochmal „aufquicken“ lassen würde, bevor die Spritze dann wirkte. Deshalb hab ich mich zurückgezogen und wartete vor der Tür.
Bei Maunzi blieben wir – leider oder doch nicht leider – dabei. Sie wurde von der Helferin sehr eng und fest gehalten, was sie schon sehr verunsicherte und verängstigte. Als dann die Spritze gesetzt wurde, musste sie offensichtlich starken Schmerz aushalten. Sie reagierte panisch, versuchte mit allen Mitteln aus dem Festhaltegriff zu kommen, wurde dadurch noch fester gehalten und schrie wie nie zuvor. Als dann endlich die Spritze rausgezogen wurde, der Griff sich lockerte war Maunzi bereits bewusstlos.
Meine Frau und ich standen wie paralysiert und geschockt dabei und konnten in der sowieso sehr emotionalen, für uns sehr heftigen Situation erstmal nicht reagieren. Und nach circa einer Minute hörte nach meiner Beobachtung das Herz auf zu schlagen, ohne, dass sie nochmals ihr Bewusstsein erlangte.
Der letzte Moment im Leben dieses ungewöhnlich netten, friedlichen, zugänglichen und sensiblen Tieres waren Schmerz, Aggression und Panik, wie sie es noch nie erlebt hatte. Und sie musste schon einiges erleben. Wir hatten keine Chance, sie nochmal bewusst zu verabschieden, weil sie sofort bewusstlos wurde – eigentlich schon, bevor der Griff gelockert wurde.
Das war genau das Gegenteil von ruhig, friedlich und schmerzfrei einschlafen.
2010 mussten wir damals unsere Hündin nach einem Magendreher gehen lassen. In einer Tierklinik in Dinkelsbühl. Unsere Cara bekam, nachdem wir uns schön von ihr verabschieden konnten, eine Spritze unters Fell und schlief ein. Nachdem sie tief schlief, bekam sie eine zweite Spritze, die sie nichtmehr spüren konnte und ihr Herz hörte vollkommen friedlich auf zu schlagen. Das Ganze dauert auch nur wenige Minuten, war aber ohne Schmerz oder Panik in völliger Ruhe.
So hattern wir es uns vorgestellt und das waren wir auch unserem Tierchen schuldig. Wenn schon gehen mussen, dann in aller Ruhe.
Ich hatte übrigens einige Tage vorher angerufen und nachgefragt, ob es nicht möglich wäre, dass ein Arzt/Ärztin bei uns vorbei kommen könnte, um dem Tier in seiner gewohnten Umgebung den Gang von dieser Welt zu ermöglichen. Ohne Stress der Kiste, Autofahrt, Warten im Vorraum und ungemütliche, fremde Umgebung der Praxisräume. Obwohl wir nicht weit entfernt wohnen, wurde es abgelehnt diesen Wunsch zu erfüllen.
Ich bekomme die Bilder und den Schrei nicht mehr aus dem Kopf. Vermutlich eingebrannt für immer.